ISBN-10:3-86552-137-1
EAN:9783865521378
Erscheinungstermin:24.02.2012
Verlag:Festa Verlag
Einband:Taschenbuch
OriginaltitelThe Devil next Door
Ich will hier auch keine ellenlange Rezi aufs Parket zaubern, sondern nur kurz uns schmerzhaft erklären dass, der Frischling von Tim Curran, eine gottverdammte Schlachtplatte ist. Und gottverdammt trifft den Nagel auf den Kopf. Den die Story um den 40 jährigen Louis Shears und den Teenager Macy, die sich durch das von jeglicher zivilisierten Leben verlassene Örtchen Greenlawn hindurch kämpfen und gegen die Einheimischen die sich in atavistische Wesen verwandeln, besteh müssen, hat echt Dampf unter dem Kessel. So wird aus dem netten Opa von nebenan, ein barbarischer aufrechtgehendes und auf seine Urinstinkte reduziertes Viech.
Der Mensch verliert sein zivilisiertes anerzogenes Benehmen und statt den freudvollen Gang zur Sonntagmesse, begibt man sich nackt, urinierend und zähnefletschend mit Sperren bewaffnet auf die Strassen Greenlawns. Aber nicht nur das amerikanische Örtchen ist von der brutalen Vererbung der Urinstinkte betroffen, nein die ganze Welt geht den Bach hinunter....
Die Story geht gleich los und ist auch bis zum Ende hin eine wahre wollige perverse Schlachtplatte für den Bluthund. Hier wird vergewaltigt, ausgeweidet, kannibaliert und weiter Schweinerein betrieben – alles ist erlaubt. Tim Curran vergisst trotz denn niemals endenden Perversität, nicht seine Figuren bzw. fokussierende und zentralen Hauptcharakter Louis und Macy. Die Figuren bekommen Gewicht und den nötigen Background zu den Abläufen. Dadurch kann Curran einige emotionale Höhepunkte platzieren. Bleiben die Figuren streckenweise platt, spielen sie bei den Highlights ihre Stärken voll und ganz aus. Wer hier Charakter mit Tiefgang erwartet, sollte lieber bei King rein schnuppern. Den „Zerfleischt“ konzentriert sich nicht auf heldenhafte und überzeichnete Figuren, sondern auf die Hitparade der menschlichen abscheulichen Schweinereien.
Tim Curran`s Schreibe ist unverkrampft! Er schreibt wie es ihm aus dem Munde fällt und bewegt sich weit fort von jeglichen verstrickten und komplizierten Abläufen. Erst zum Ende hin versucht er dann eine Erklärung ran zuhängen. Aber dazu möchte ich nicht zu viel spoilern, denn Zerfleischt lebt vom Gore und nicht von suggerierten sozialer Wichserei.
Fazit – Reduziert auf die Urerinnerung des Menschen, wird die Bevölkerung zu barbarischen Jägern. Tim Curran, lässt keine Schweinerei der menschlichen Perversität aus – hier wird Koprophagie, Kannibalismus, Inzest und Blutorgien gross geschrieben. Ach ja, irgendwo in dieser Hitparade des Unmenschlichen, kämpfen Louis und Macy nicht nur gegen die barbarischen Rudel, sondern auch gegen den eigene seelischen Zerfall um nicht zu dem zu werden, das sie bedroht. Absoluter Härtegrad in Sachen Entmenschlichung.
8.5/10
Dast Werk kommt aus dem Haus des Fantastik - FESTA